Texte und Zeichnungen der Kinder von Izieu
Die Sammlung Sabine Zlatin umfasst 71 Zeichnungen und verzierte Briefe, die seit 1993 im Fachbereich Fotographien und Drucke der nationalen Bibliothek Frankreichs (BnF) aufbewahrt werden.
Einige Wochen nach der Razzia kehrte Sabine Zlatin nach Izieu zurück. Sie rettet alle Dokumente, die im Haus zurückgelassen wurden: Briefe und Zeichnungen der Kinder, aber auch Verwaltungspapiere. Dieser Schatz wird noch jahrzehntelang in ihrer Pariser Wohnung versteckt bleiben, bis der Prozess gegen K. Barbie das Interesse Frankreichs für die Kinder von Izieu und das tragische Schicksal für 44 von ihnen erweckt. 1993 übergibt Sabine Zlatin diese Dokumente der BnF. Nach ihrem Tod wird die Maison d’Izieu ihr Universalerbe und Reproduktionen vieler Dokumente werden von dort an im Museum der Gedenkstätte ausgestellt.
Die nationale Bibliothek Frankreichs bietet Ihnen jetzt zusammen mit der Maison d’Izieu die Möglichkeit, über ihren digitalen Raum Gallica, einen Teil der Sammlung von 51 Dokumenten online zu sichten. Die Gesamtheit der Zlatin-Sammlung, zu der auch lizenzfreie Dokumente gehören, ist in den Lesesälen der BnF durch die Plattform Gallica Intramuros verfügbar.
Die Sammlung Sabine Zlatin wurde eingeladen am Programm „Erinnerung der Welt“ teilzunehmen, welches von EU-Institutionen gefördert wird. Sie wartet derzeit auf die Anerkennung der Unesco.
Die Zeichnungen
Die hier präsentierten Zeichnungen der Kinder von der Sammlung Sabine Zlatin sind von vielfältiger Natur:
– Gemalt von den Kindern, die im Rahmen des Kinderhilfswerks OSE im Solarium von Palavas-les-Flots unter der Leitung von Sabine Zlatin von 1941 bis 1942 aufgenommen wurden. Es handelt sich hier um Glückwünsche adressiert an Frau Zlatin für ihren Geburtstag am 13. Januar.
– Von einzelnen Kindern gemalt, teilweise anonym, aber auch mit ihrer Unterschrift versehen, wie zum Beispiel Octave Wermet (Otto Wertheimer) oder Max Tetelbaum, der mehrere Blätter bemalte oder in zwei Zeichnungshefte zeichnete (insgesamt 13 Werke)
– Gemeinsam im Sommer 1943 entstanden sind „Kino“-Filme, die für die Vorführung mithilfe der magischen Laterne bestimmt sind: 3 Filme haben uns mehr oder weniger vollständig erreicht, jeder in zwei „Spulen“, die manchmal ganz oder teilweise mit dem Drehbuch versehen sind.
[Homme pourchassé par une panthère, au-dessus une cigogne] ; [plan d’une ville, partie 2] : Max Teitel [Tetelbaum]
[Le chat botté] ; [Trois portraits identiques d’un homme avec un képi et derrière lui un cheval] : Octave Wermet [Otto Wertheimer]
[Une cigogne et un personnage assis au bord d’une rivière ou d’une mare sur laquelle flottent une demi-douzaine de canards] : Max [Tetelbaum]
[Des soldats en costume, bicorne, veste bleue, pantalon blanc, bottes noires, lancent des boulets de canon contre des remparts] ; [Des enfants jouent et courent dans un parc] : Max [Tetelbaum]
[Près d’une étendue d’eau, sept enfants se moquent d’un autre enfant qui sort de l’eau après y être tombé] : Max [Tetelbaum]
[Un marin, dans l’eau jusqu’aux mollets, près des rochers, s’est fait pincer la main par un crabe qui y est accroché] ; [Esquisses] : Max [Tetelbaum]
Verzierte Briefe
Die dargestellten Dokumente dieser Auswahl sind die geschriebenen und verzierten Glückwünsche adressiert an Frau Zlatin für ihren Geburtstag im Januar 1944. Die verzierten Briefe wurden als Manuskripte beschrieben, auch wenn sie graphische Elemente beinhalten und einer anderen Kategorie zugeordnet werden können.
WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN
Blog-Beitrag über gallica.bnf.fr
In der Bücherei: Neues Nachschlagewerk: ,On jouait, on s’amusait, on chantait“, Paroles et images des enfants d‘Izieu, 1943-1944
Vortrag: « Les enfants d’Izieu », Treffen in der BnF am 13. April 2022
« Die magische Laterne der Kinder von Izieu » erster Kurzfilm bestehend aus Filmstreifen